David Wonschewski | Musikjournalist & Schriftsteller

Melancholisch-sarkastische Literatur für Schwarzhumoriker, Musikenthusiasten und andere glückliche Menschen.

Suizid war gestern. Von einem, der sich erst all seiner Möbel, dann seines Ich-besoffenen Lebens entledigte. / Auszug aus dem Roman „Blaues Blut“ von David Wonschewski

Möbel sind keine mehr in der kleinen Wohnung, Frankenfelder hat sie allesamt entfernt. Stück für Stück, eines nach dem anderen. Geblieben sind ihm nur die Wände, die ihn umgeben, ein Fußboden, der ihn hält, eine Zimmerdecke, die ihn zu zermalmen trachtet, sowie Fenster und Tür, die ihm ein Draußen vorgaukeln, an das er längst nicht mehr glaubt. Nicht zu vergessen die Matratze. Natürlich die Matratze. Sein letzter Besitz.
Er hat mir zu erklären versucht, warum er nicht mehr leben konnte und nicht mehr leben wollte mit Möbeln in seiner Wohnung.
Verstanden habe ich es nicht.

Hervorgehoben · Ein Kommentar

Wenn der Musikredakteur den Radiomoderator erschlagen möchte. „Schwarzer Frost“ von David Wonschewski.

Tatort Dachgeschosswohnung. Showdown: Musikjournalist gegen Radiomoderator. Depressiver Misanthrop gegen narzisstischen Egomanen. Sausack gegen Sausack. Doch es kann nur einen geben. Mittendrin Bruce Springsteen, der mahnt, Neil Young der jault – … Weiterlesen

Hervorgehoben · Ein Kommentar

Toxische Weiblichkeit. Soeben ausgelesen: Minka Pradelski – „Es wird wieder Tag“ (2020)

von David Wonschewski Vorabfazit: 5 von 5 Sternen Mit Blick auf das wohl größte amerikanische Fiasko, Debakel, Gemetzel und Trauma erklärte die Schauspielerin Jodie Foster einmal: „“Frauen sind nicht nach … Weiterlesen

13. Mai 2024 · Ein Kommentar

Die faszinierende Geschichte hinter dem Mega-Hit, Teil 19. Heute: Terry Jacks – „Seasons in the Sun“ (1974)

Terry Jacks war gut mit den Beach Boys bekannt, die seine Fähigkeiten als Produzent schätzen, ihn auch manches Mal buchten. Da er gar nicht einmal vorhatte selbst als Sänger zu reüssieren, bot er „Seasons in the Sun“ daher den Kaliforniern an, es kam auch zu Studioaufnahmen.

10. Mai 2024 · Hinterlasse einen Kommentar

Männerfantasien. Soeben ausgelesen: Jules Verne – „20.000 Meilen unter den Meeren“ (1869)

von David Wonschewski Sieht man einmal von meinen Erfahrungen mit dem amerikanischen Autor Philip K. Dick ab, so ist meine Kenntnis jeglicher Science-Fiction-Literatur arg begrenzt. Doch das Interesse wurde durch … Weiterlesen

5. Mai 2024 · Ein Kommentar

Mich interessiert nichts mehr. Soeben ausgelesen: László Krasznahorkai – „Der Gefangene von Urga“ (1993)

von David Wonschewski Vorabfazit: 4 von 5 Sternen Wie Kreise sich schließen können. Als ich mit dem Roman „Schwarzer Frost“ (HIER) vor einigen Jahren meine eigene Depressionsbeschau vorlegte, arbeitete ich … Weiterlesen

1. Mai 2024

Wie der uns auf die Nerven fällt. Soeben ausgelesen: Marie-Janine Calic – „Tito – der ewige Partisan“ (2021)

von David Wonschewski Wie ist das, laufen Bezeichnungen wie „sympathischer Autokrat“ und „beliebter Diktator“ schon unter Oxymoron, also als Zusammenstellung zweier sich doch eigentlich widersprechender Begriffe? Gute Frage. Sollte sich … Weiterlesen

7. April 2024 · Ein Kommentar

Die faszinierende Geschichte hinter dem Mega-Hit, Teil 1. Heute: Michael Jackson – „Billie Jean“ (1982)

von David Wonschewski Produzent Quincy Jones kriegt sich kaum ein vor Lachen. Es ist Anfang der 80er-Jahre und soeben ist er daheim bei einem seiner jüngeren musikalischen Schützlinge hinaus in … Weiterlesen

4. April 2024 · 3 Kommentare

Wonach noch streben, wonach eifern? Soeben ausgelesen: Dag Solstad – „T. Singer“ (1999)

von David Wonschewski Wem schon Musils „Mann ohne Eigenschaften“ als eines der wichtigsten Werke der Literaturgeschichte gilt, na, der wird doch bei einem Roman über einen Mann ohne Vornamen nur … Weiterlesen

5. März 2024 · Ein Kommentar

Lustig über Demenz schreiben. Soeben ausgelesen: Abraham B. Yehoshua – „Der Tunnel“ (2019)

von David Wonschewski Vorabfazit: 3 von 5 Sternen. Zvi Luria und seine Frau Dina leben in Tel Aviv, Israel. Der ehemalige Straßenbauingenieur und die noch praktizierende Kinderärztin, kurz vor ihrer … Weiterlesen

27. Februar 2024 · 6 Kommentare

Ja bin ich denn der König von Spanien, oder was?! Soeben ausgelesen: Nikolai Gogol – „Aufzeichnungen eines Wahnsinnigen“ (1835)

von David Wonschewski Vorabfazit: 4 von 5 Sternen Man mag es kaum glauben, aber auch ein Dostojewski, auch ein Tolstoi brauchten einen Wegbereiter, um Überwerke wie „Schuld und Sühne“ (1866) … Weiterlesen

26. Februar 2024 · 8 Kommentare

Schonungslose Wohlstandsverwahrlosung. Soeben ausgelesen: Christian Kracht – „Eurotrash“ (2021)

von David Wonschewski Vorabfazit: 5 von 5 Sternen Also ich finde das super, wenn ein erwachsener Sohn seine alte, mental arg hin- und hirnfällige Mama (bitte immer auf der zweiten … Weiterlesen

21. Februar 2024 · 3 Kommentare

Jüdische Identitätserosion. Soeben ausgelesen: Dana von Suffrin – „Otto“ (2019)

von David Wonschewski Wenn man mir im Deutschlandfunk schon mitteilt, ein gerade erschienenes Buch sei schon jetzt DER Roman des Jahres, na, dann will ich ihn doch erst einmal lesen, … Weiterlesen

21. Februar 2024 · Hinterlasse einen Kommentar

Jonathan Frakes lässt grüßen. Soeben ausgelesen: Hervé le Tellier – „Die Anomalie“ (2021)

von David Wonschewski Als bekennender Freund philosophisch-psychologischer Veitstänze auf der hauchdünnen Grenze zwischen Empirismus und Schizophrenie – wem das zu hochgestochen formuliert ist, kann das auch knackiger bei einem Buchtitel … Weiterlesen

18. Februar 2024 · 2 Kommentare

Na, wer wird denn da gleich weinen? „Blaues Blut“ von David Wonschewski – die ersten Literaturkritiken.

Eigenlob, wer wüsste das nicht, muffelt. Und zwar ganz gewaltig. Wohl also dem, der Personen findet, die diesen seelenschmeichlerischen Job für einen übernehmen. Zu dumm nur, dass wenn man ebensolche … Weiterlesen

18. Februar 2024 · Hinterlasse einen Kommentar

Bekenntnisse eines bipolaren Bedenkenträgers. Heute: Ich distanziere mich entschieden! – von meinem eigenen Geburtstag.

von David Wonschewski Zu meinem Leidwesen ist es morgen, 16. Februar, wieder so weit. Geburtstag. Meiner. Zusammen mit John McEnroe. Wer das amerikanische Tennisidol der 80er Jahre noch kennt und … Weiterlesen

15. Februar 2024 · 4 Kommentare

Die faszinierende Geschichte hinter dem Mega-Album. Heute: Oasis – „Definitely Maybe“ (1994)

Zuviel schlechte Musik – Ein Radio- und Musikjournalist dreht durch. Lesen Sie „Schwarzer Frost“, den bitterbösen Debütroman von David Wonschewski.  Mehr Informationen zu diesem Buch entnehmen Sie bitte den Seiten … Weiterlesen

14. Februar 2024 · Hinterlasse einen Kommentar

White Trash Beautiful. Soeben ausgelesen: Charles Bukowski – „Ausgeträumt“ (1994)

von David Wonschewski Vergibt man fünf Sterne an einen Bukowski-Roman, so ist eine kurze einleitende Rechtfertigung unerlässlich. Das verlangt er einfach, der Anstand der Schmuddel-Romantiker. Und ein solcher bin, es … Weiterlesen

13. Februar 2024 · Ein Kommentar

Bekenntnisse eines bipolaren Bedenkenträgers. Heute: Wenn ein Kindskopf erst sportlich, dann politisch wird. Oder: Scheiß DFB, ein Ultras-Fan bekennt sich.

von David Wonschewski Je älter ich werde, desto mehr wundere ich mich über negative Klischees, die doch was eigentlich gutes besagen. Mehr Mut zum und mehr Stolz auf das eigene … Weiterlesen

8. Februar 2024 · Hinterlasse einen Kommentar

Bekenntnisse eines bipolaren Bedenkenträgers. Heute: Bildung, Bildung, Bildung!

von David Wonschewski Neulich vernahm ich, dass von den 20-30 Prozent AfD-Sympathisanten eigentlich nur 8-10 Prozent wirkliche AfD-Wähler sind und davon höchstens 5 Prozent fragwürdig rechtsextrem. Alle anderen sind Menschen, … Weiterlesen

8. Februar 2024 · 3 Kommentare